Bei Verblödwortungen überkommen mich oft erhebliche Schluckbeschwerden. Und das, obwohl ich dem 'Worte an sich' stets einen sehr elastischen Toleranzradius einräume.

Da höre oder lese ich, als unbelehrbarer Positivdenker, so ein hoffnungsschwangeres Wort wie 'Persönlichkeitstraining'.
Anstatt es runterzuschlucken. Mich daran zu erfreuen, dass man sie nun sogar trainieren kann, die Persönlichkeit. Es als der Menschheit frohe Botschaft zu erfassen, dass unsere Gesellschaft das geschafft hat, der Persönlichkeit ein Trainingsprogramm zu erarbeiten ..
.. denke ich, nach.
Nachdenken assoziiert, dass man es nachher tut.
Wahrscheinlich liegt da der Hund begraben.
Ich denke vor dem Schlucken.
Wie blöd auch.

Ob es denn wirklich möglich ist?
Ich meine, mit dem Wort 'Persönlichkeitstraining' einem Menschen, der in der Lage war eine bemerkens- und nennenswerte eigene Persönlichkeit zu entwickeln, glauben zu machen, man könne selbige nun trainieren.
Oder wird ein solcher Mensch das Gefühl haben, dass hier jemand suggestiv verwortet seinen Intellekt beleidigt?
Ihn für so blöd hält?

Egal.
Was auch immer die Persönlichkeitstrainierer da trainieren, es wird wohl nicht viel mit Persönlichkeit zu tun haben. Aber der Trainierte ist hernach bestimmt in der Lage anderen vorzugaukeln er hätte eine.

Eine Verblödwortung ist eine Verblödwortung, weil sie dem Blödwortendverbraucher, sofern dieser vor dem Schlucken darüber nachdenkt, das Gefühl vermittelt, hier wolle ihn jemand für blöd verkaufen.
Für alle anderen ist es einfach nur Wort und Botschaft.

 

Joomla templates by a4joomla